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Alter Hoher Turm

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Pforzheimer Schloßberg vor 1763.
Pforzheimer Schloßberg vor 1763.
Pforzheimer Schloßberg vor 1763 (2).jpg
Alter Hoher Turm oder Bergfried, Neuer Fruchtspeicher erbaut 1766 bis 1768 nach Entwürfen von Wilhelm Jeremias Müller auf dem Grundstück des abgebrannten Neuen Schlosses, Schloßkirche, Archivbau und Einnehmerei.
Alter Hoher Turm oder Bergfried, Neuer Fruchtspeicher erbaut 1766 bis 1768 nach Entwürfen von Wilhelm Jeremias Müller auf dem Grundstück des abgebrannten Neuen Schlosses, Schloßkirche, Archivbau und Einnehmerei.

Der Alte Hohe Turm war Teil des Pforzheimer Schloßes. Der 1225 erbaute Turm wurde 1763 abgebrochen .

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der ehemalige Bergfried der alten Turmhügelburg (besser bekannt als der Alte Hohe Turm) auf der Pforzheimer Schloßberg, stammte zusammen mit dem Oberen und Mittleren Schloßtor noch von der am Ende des ersten Viertel des 13. Jhdt. von Hermann V. von Baden (* um 1162, † 16. Januar 1243 im Feld bei Liegnitz) begonnenen alten Burg .[1] Der Turm wurde in den Jahren 1763 bis 1836 abgebrochen. Der Turm befand sich auf dem Pforzheimer Schloßberg ca. acht Meter nördlich vom Archivbau.

Beschreibung

Der Bergfried stellte den „ältesten Teil der Schloßanlage“[2] dar und wurde vermutlich seit salischer Zeit als Wohnturm erbaut. Der Turm war 34 Meter hoch, seine Grundfläche betrug 15,60 × 11,40 Meter. Das Zweischalenmauerwerk hatte eine Stärke von 3,60 Meter.[2] Lacroix bezeichnete die zwischen 60 und 90 cm starken Innenquader als „zugespitzt“,[3] während die 30 cm starken Innenquader als glatt beschrieben wurden. Der salische Bergfried wurde von Michael Hörrmann in seinem „Hörrmann-Plan“[4] – einem barocken Grundrissplan des Schlossbereichs von 1766 – festgehalten. Der Abriss begann mit einem Teilabbruch im Jahre 1763 auf Veranlassung des damaligen Pforzheimer Amtskellers Scheuermann. Den Abbruch vollzogen die Maurermeister Jakob Müller und Daniel Fritz.[5]:„[‚Der im hiesigen Schloss abgebrochene Thurm stand‘[6]] nemlich von der jetzigen Amtskellerei-Wohnung gegenüber, merkwürdig als ein sehr alter, hoher und mit Quadersteinen erbauter viereckiger Thurm, worauf man vorzeiten jedem Anfall trozen konnte, Ganz oben war er mit einer Wohnung bedeckt, die für einen Wächter diente, aber einst durch einen Wetterstrahl abgebrannt wurden. Die schönen Quadersteine, die von diesem Thurme hervorstachen, veranlaßten vor vier Jahrzehend den damaligen Amtskeller Scheuermann zu Pforzheim in einem bericht bei der betreffenden Behörde in Karlsruhe auf die Abbrechung dieses Thurms unter der aufgestellten Idee den Antrag zu machen, daß man dadurch hinlänglich Quadersteine, zu dem, damals im Plan gelegenen Speicherbau erlangen könnte. Bald darauf erfolgte nun die Erlaubnis dazu. Wie man aber jenen Thurm abzubrechen begann, so fand sich’s nur zu bald, daß die für sehr stark und für felsenartig gehaltene Mauern inwendig nur mit Kalk und Schutt ausgefüllt waren und hiermit sah man sich in seiner süsgehoften kameralistischen Rechnung betrog. Indeß verlor Pforzheim dadurch gleichsam sein Wahrzeichen oder ein bedeutendes Denkmals einer Merkwürdigkeiten, das sogar die Wuth der Feinde ungestört gelassen hatte !“[7] Georg August Lotthammer beschreibt die Entfernung des historischen Bergfrieds:[6] „Noch stehen die Trümmer eines alten hohen Thurmes im ehemaligen Schlosse. Auf dem höchsten Punkte der Stadt aufgeführt, ragte er gewaltig empor über seine Umgebung, und er würde noch mit verständlichen Worten von dem Treiben und Leben einer für uns untergegangenen Zeit reden, hätte nicht Geldspekulation die Stadt dieser Zierde beraubt.“[8]

1788 wurde dieser Abbruch stückweise fortgeführt und in den Jahren 1835 bis 1836 fertiggestellt.

Lageplan

Lageplan
1 = Bergfried (1225-1763)
2 = Mittleres Schloßtor (1225-1768)
3 = Oberes Schloßtor (1225-1837)
4 = Schloßbrunnen (1225-1763)
5 = Marstall (1445-1841)
6 = Fruchthaus (1445-1841)
7 = Altes Gebäu (1445-1841)
8 = Neue Kanzlei (1558-1744)
9 = Neues Schloß (1537-1689)
10 = Unteres Schloßtor (1537-1861)
11 = Einnehmerei (1699-1960)
12 = Archivbau (ab 1560)
13 = Schloßbrücke (1698-1837)
14 = Ställe (1758-1841)

Einzelnachweise

  1. Lacroix, Hirschfeld und Paeseler 1939, S. 286.
  2. 2,0 2,1 Haag und Bräuning 2001, S. 132.
  3. Lacroix, Hirschfeld und Paeseler 1939, S. 285f.
  4. Timm 2004, S. 245.
  5. Lacroix, Hirschfeld und Paeseler 1939, S. 286.
  6. 6,0 6,1 Timm 2004, S. 244.
  7. Siegmund Friedrich Gehres: Pforzheims Kleine Chronik, Memmingen 1792, 2. und vermehrte Auflage Karlsruhe 1811, S. 70–71.
  8. Georg August Lotthammer: Pforzheims Vorzeit. Darstellungen und Erzählungen aus der Geschichte Pforzheims und seiner Umgebung, Pforzheim 1835, S. 116–117.

Literatur

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