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Infanterie-Regiment 111

Von Stadtwiki

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Das Infanterieregiment Nr. 111 gehört zu den ältesten und traditionsreichsten Regimentern der badischen Militärgeschichte. Bekannt ist es auch als 3. Badisches Infanterieregiment und als Infanterieregiment Markgraf Ludwig Wilhelm. Das Regiment war mehrfach für längere Zeit in Pforzheim stationiert und ihm gehörten zahlreiche Männer aus der Region an.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Aus den 1780 geschaffenen Füsilierbataillonen der Garnisonen Durlach und Rastatt entstand 1803 ein Linien-Infanterieregiment, das kurz danach in der Garnison Rastatt die Bezeichnung 3. Badisches Infanterieregiment erhielt. In der badischen Revolution 1848/49 hatte sich das Regiment den Aufständischen in Rastatt angeschlossen. Zur Strafe wurde es deshalb 1849 aufgelöst, aber schon 1852 aus Mannheimer Infanterieeinheiten in Rastatt neu formiert.

Französisches Bündnis

Wegen des Bündnisses Badens mit Napoleon als auch des Rheinbundstaates zog das Regiment beziehungsweise Teile des Regiments auf fast allen Feldzügen der Franzosen zwischen 1805 und 1813 regelmäßig mit. In den Jahren der Einigungskriege ab 1864 bis 1871, aber auch schon davor, gehörte es zum Kern der badischen Kontingentstruppen. Nachweislich waren zu dieser Zeit immer wieder einzelne Bürger im Wehr- bzw. Kriegsdienst in diesem Regiment vertreten.[1] Ab der badischen Militärkonvention 1867 bis 1870 mit Preußen erhielt das 3. Badische Infanterie-Regiment die Bezeichnung Infanterieregiment Nr. 111. Diesen Namen behielt der Verband bis 1945.

1. Weltkrieg

Während des 1. Weltkriegs kämpfte das Regiment nur an der Westfront, wo es unter anderem auch bei den schrecklichen Kämpfen um Verdun zum Einsatz kam und dabei viele Pforzheimer Männer sinnlos mit geopfert wurden. Nach dem Waffenstillstand am 11. November 1918 verlegte man den Rest zur Grenzsicherung nach St. Günterstal und Emmendingen.

Verlegung nach Pforzheim

Die Abrüstungsbedingungen erzwangen die Auflösung fast aller in der Rheinzone liegenden Garnisonen, so dass auch dieses Regiment nicht in den Heimatstandort Rastatt, sondern im Januar 1919 nach Pforzheim zog, wo es in der Holzgartenschule und Brötzinger Schule bis zur Auflösung im April 1919 provisorisch Quartier nahm.

Einzug in die Buckenberg-Kaserne

Gebäude der 11. Kompanie ("11./J.R. 111")

Nach der Wiedereinführung der Wehrpflicht im März 1935 (im Zuge der nationalsozialistischen Aufrüstung) erfolgte die Reaktivierung alter Regimenter; so formierte sich schon im Sommer 1935 aus verschiedenen Reichswehr- und Polizeieinheiten das Infanterieregiment Nr. 111 neu. Das I. Bataillon lag wieder in Rastatt, das II. Bataillon in Baden-Baden und das III. Bataillon (im Volksmund Goldschmiedsbataillon) zog am 6. Oktober 1936 in die noch nicht ganz fertig gestellte Buckenberg-Kaserne ein. [2]

Während des Polenfeldzugs im Herbst 1939 verlegte man die 111er zur Grenzsicherung in die Befestigungsanlagen des Westwalls, ab 10. Mai 1939 begann für die Männer der Frankreichfeldzug. Im Juli 1940 kehrte das Pforzheimer Bataillon wieder „siegreich“ [3] in die Buckenberg-Kaserne zurück. Danach folgte die Verlegung an die Ostfront. Als Teil der 35. Infanteriedivision kämpfte das Regiment ab 1941 bis 1944 in der UdSSR und verhalf am Ende der Rückzugsgefechte am Brückenkopf von Danzig Tausenden von Flüchtlingen und Verwundeten zur Flucht in den Westen. Die Soldaten gerieten in russische Kriegsgefangenschaft.

Regiments-Musikkapelle

Bei verschiedenen Festlichkeiten in der Stadt Pforzheim, so z. B. bei den Jubiläen der Schützengesellschaft, gab die Regiments-Musikkapelle vor dem 1. Weltkrieg regelmäßig Konzerte.

Veteranentreffen & Gedenkstein

Die Überlebenden aus der Region trafen sich regelmäßig mit ihrem letzten Bataillonskommandeur, dem Pforzheimer Oberstleutnant a. D. Reinhard Burst, am Volkstrauertag in der Buckenberg-Kaserne, wo sie mit freundschaftlicher Unterstützung der französischen Husaren einen würdigen Gedenkstein aufstellten, der vor dem Abriss der Buckenberg-Kaserne auf den Hauptfriedhof verbracht wurde.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Chroniken der Stadt und der Ortsteile
  2. Pforzheimer Kurier vom 28.4. 2007
  3. Pressemeldung vom 20.07.1940

Weblinks

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