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Salzachhof

Von Stadtwiki

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Der Salzachhof ist ein abgeganger Hof auf der Gemarkung Maulbronn, der als als Grangie des Kloster Maulbronns genutzt wurde.

Geschichte

Der Hof wurde wahrscheinlich vom Kloster selbst gegründet und möglicherweise schon zur Gründungszeit, da in einer Urkunde von 1177 Maulbronner Grangien erwähnt werden, die nicht näher benannt sind.[1]

Die Ersterwähnung fand 1245 als Salzha statt und wird in dieser Urkunde als im Maulbronner Besitz bestätigt. 1250 wurde in der Veräußerungsurkunde der Grangie Weissach ein Weg von Salzach nach Weissach genannt. Ob hier der Fluss Salzach oder der Klosterhof gemeint war, lässt sich nicht sicher aussagen. Schon 1259 wird zwar die Grangie Billensbacher Hof vom Papst weiterhin als Maulbronner Eigentum bestätigt, aber nicht mehr der Salzachhof.

1276 verkaufte der Adlige Belrein von Weißenstein seine Eigenleute an das Kloster, die zwischen Maulbronn und Zaisenhausen an der Salzach wohnten.[2] Ob dies Bewohner des Salzachhofes waren, ist unklar.

1407 gestattet Papst Gregors XII. den Maulbronner Mönchen in den Grangien Elfinger Hof, "Bullenspach" und "Salczach" Fremden die Sakramente zu reichen. Dies ist die letzte Nennung des Salzachhofs als Grangie. Der Lokalhistoriker Peter Rückert vemutet eine Verpachtung des Hofs schon im 14. Jahrhunderts und damit eine Beendigung des Kloster-Eigenbaus, da dies zumindest für Billensbach zu traf.[3] 1430 ist ein "Benz von Salzach" Pächter des Illinger Spitalhofs.[4]

Im Jahr 1575 taucht der Hof nicht im Lagerbuch über den gesamten Klosterbesitz auf. Darin heißt es "oberhalb des Klosters uff Salczach, zwischen der Landstraße und dem Wald, befand sich nun wüstes Wiesengelände, das nurmehr für die Viehweide genutzt wurde."[5]

Der Flurname taucht letztmals 1769 in einer Flurkarte auf.[6]

Abgang

Peter Rückert vermutet die Aufgabe der Eigenwirtschaft des Salzachhofs im 14. Jh. aufgrund des Rückgangs der Konversenzahl bzw. der schlechten wirtschaftlichen Entwicklung dieser Zeit. Aber auch die zahlreichen feindlichen Auseinandersetzungen zwischen der Kurpfalz und Württemberg im 15. und 16. Jahrhundert kommen als Wüstungsursache in Frage.[7]

Einzelnachweise

  1. Peter Rückert (1997): Die Bedeutung Maulbronns für die Siedlungsgenese zwischen Stromberg und Schwarzwald im Mittelalter, S.24f. in: Maulbronn - zur 850jährigen Geschichte des Zisterzienserklosters
  2. "residentiam citra Salzam, hoc est de Mulenbrunne versus Zeisenhusen"
  3. Rückert (1997): S.25
  4. Karl Kunzinger (1854): Urkundliche Geschichte der vormaligen Cistercienser-Abtei Maulbronn, mit einer Regesten enthaltenden Beilage, S.49
  5. Hauptstaatsarchiv Stuttgart H 102/49 Nr.3; zitiert nach Rückert (1997): S.26
  6. www.kulag.de
  7. Rückert (1997): S.29
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